Sport und die Angst – Perfect Dream Couple

Sport und die Angst – Ja, die beiden sind für mich das „Perfect Dream Couple„. Denn mit Sport kann ich einiges tun, damit es mir körperlich aber auch seelisch wieder besser geht. Ich habe gemerkt, dass wenn ich keinen Sport machen kann (z.B. aufgrund von Krankheit etc.) es mit der Angst wieder extrem schlimm wird. Daher dachte ich mir, dass ich heute mal über mein perfektes Traumpaar sprechen möchte. Vielleicht traust Du Dich aufgrund Deiner Herzrasen ja nicht wirklich an irgendene sportliche Aktivität zu denken. Aber genau das ist ein großer Fehler – glaub mir!

Damals dachte ich, ich sterbe…

Meine Herzrasen haben mich verrückt gemacht. Meine Herzneurose wurde immer schlimmer und ich dachte damals wirklich, dass ich sterben müsste. Ich hatte wahnsinnige Angst davor. So sehr, dass ich mich fast nur noch verkrochen habe und bei jedem Gefühl, was ich mit Panik kompensiert habe, bin ich sofort in meine Komfortzone abgehauen. Diese war mein Bett. Ich habe wirklich einige Jahre fast ausschließlich wie in einem Delirium im Bett verbracht, da ich Todesangst hatte. Bin ich aufgestanden, raste mein Herz direkt. Ich konnte einfach nichts dagegen tun – dachte ich zumindest. Bis es mir nach Jahren irgendwie egal wurde. „Dann sterbe ich eben und habe diesen Mist endlich hinter mir“ waren dann meine Gedanken. Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf so arg zu leiden.

Dann sterbe ich eben!

Angst vor dem Sterben bzw. die Angst vor dem Tod war es, was mich so triggerte. Das wurde mir mit der Zeit immer bewusster. Wenn ein Arzt zu Dir sagt, dass irgendwann Dein Herz stehen bleiben würde und ein anderer Arzt meint, mein Leben wäre nicht mehr lebenswert – ja dann bekommt man Angst. Danke dafür! Jedoch war ich irgendwann so weit, dass ich keine Lust mehr hatte. „Dann sterbe ich eben – egal. Dann habe ich den Mist endlich hinter mir.“ Aber auf der anderen Seite war da meine Familie, die wahnsinnig um mich und auch mit mir gekämpft hat. Sich Sorgen gemacht hat und daran fast selbst zerbrochen ist. Sterben ist dann doch nicht so geil. Also habe ich beschlossen, dass es keine Option für mich ist aber ich muss was tun. Da ich ab diesem Zeitpunkt aber „nur“ noch Panikattacken, Angstattacken, Angst vor der Angst etc. hatte und nicht mehr diese 24/7 Panik, habe ich beschlossen, der Angst in den -sorry- Arsch zu treten.

Der Tritt in den Allerwertesten

Mein Mann war unterwegs und ich bekam wieder einmal Panik, als ich alleine war. Ich wollte das einfach nicht mehr und da ich der Angst zeigen wollte wer der Boss ist, habe ich mir meinen Hometrainer geschnappt und habe in die Pedalen getreten. Erst langsam und vorsichtig – mir kam mein Herz (gefühlt) fast aus dem Hals gehüpft. Aber ich wollte das nicht. Also wurde ich immer schneller und schneller. Ja, ich dachte wieder dass ich sterben würde aber da es mir auf der einen Seite egal war, ich auf der anderen Seite aber für meine Familie kämpfen wollte, machte ich weiter. Als ich dann vom Hometrainer steig, liefen mir die Tränen. Angst, Freude und Stolz. Ein ganz großes Gefühlschaos. Das war eine richtig drastische Konfrontation.

Danach habe ich erst mal mit leichten Sportarten angefangen. Ich wollte ja nicht noch extra ein Sauerstoffzelt kaufen, weil ich absolut null Kondition hatte. Meine erste Wahl fiel auf Pilates. Danach kam Yoga dazu. Mit der zeit kamen verschiedene Sportgeräte ins Haus und ich machte immer weiter. Mittlerweile mache ich Krafttraining, laufe auf dem Laufband, Hulahoop liebe ich und baue das Training immer mehr auf. Ich habe ein Bellicon Mini-Trampolin (das hat mich vor einigen Wochen etwas getriggert  – dazu später mehr) und mache unterschiedliche Workouts.

Sport und die Angst – hier ist dranbleiben angesagt

Ich war dieses Jahr – genauer gesagt vor einigen Wochen – das erste Mal wieder etwas länger krank. Da war auch eine Sportpause richtig und wichtig. Allerdings habe ich in der Pause und jetzt danach auch noch gemerkt, dass meine Angst wieder sehr präsent ist. Durch die Pause ging auch einiges an Kondition flöten. Das heißt jetzt für mich, dass der Neuaufbau wahsninnig wichtig ist. Physisch und psychisch!

Meine Herzneurose kickt mich in letzter Zeit wieder vermehrt. Daher veruche ich es nun erneut mit der Konfrontation beim Sport. Ich treibe meinen Puls extra sehr hoch damit mein Kopf endlich versteht, dass mir nichts passiert. Allerdings kontrolliere ich ihn nicht mehr. Die Funktionen auf der Apple Watch sind deaktiviert denn damit mache ich mich nur selbst verrückt. Ich gehe aktuell einfach nach meinem Gefühl.

Falls Du noch am überlegen bist, ob Du mit der Angst überhaupt Sport treiben kannst – Ja! Kannst Du – glaub mir. Wenn Dir der Arzt Deine körperliche Gesundheit diagnostiziert hat, ist Sport sehr hilfreich, was die Angst betrifft. Du lernst mit Sport wieder Vertrauen in Deinen Körper zu bekommen und ein weiterer Vorteil ist, dass bei Sportlern der Ruhepuls sinkt. Zwei Fliegen mit einer Klappe 😉 Fang langsam an und steigere Dich nach und nach. Du wirst sehen, dass es Dir gut tut, Du wieder Vertrauen zu Dir selbst aufbauen kannst und sogar entspannter sein wirst, da Du das überschüssige Adrenalin mit dem Sport abbauen kannst. Such Dir aber etwas, was Dir Spaß macht. Das ist sehr wichtig.

Es kostet tatsächlich einiges an Überwindung aber es lohnt sich. BE STRONG! 

Mein Leben mit Angst und Panik – Ich würde mich freuen, wenn Du mir und meinem Blog folgen und mich auf meinem Weg begleiten wirst. Falls Du magst, hör doch auch mal in meinen Podcast „Lebst Du schon oder stirbst Du noch“ rein.

Deine Yvonne