Die wirkliche Problematik meiner Psyche

Nun, es ist nicht ganz einfach, wenn man mit sich selbst Probleme hat raus zu finden, wieso man diese überhaupt hat. Es wird gerätselt, viel darüber nachgedacht, mit Therapeuten gesprochen und trotzdem findet keiner irgendeinen Ansatz, woher denn die ganzen Probleme kommen. Dafür musste ich nun 41 Jahre alt werden und ein schönes, langes Gespräch mit meiner Mum führen. Wir haben herausgefunden, dass es bestimmte Dinge nicht sein können. Redeten über vieles andere, bis mir dann doch klar wurde, was meine richtigen, echten Probleme sind. Womit ich zu kämpfen habe und was mir zu schaffen macht. Genau daran sollte ich jetzt auch noch arbeiten. Ich weiß allerdings noch nicht so recht, wie ich das anstellen soll.

Selbsthass

 

Selbstbewusst oder eher ein Poser?

Auf dem Bild mag ich sehr selbstbewusst erscheinen aber das ist einfach nur eine Pose. Auf dem Bild scheint es, als wäre ich stark. Eine starke Persönlichkeit, die nichts erschüttern kann. Aber um ehrlich zu sein, bin ich das nicht. Ich bin einfach ein Mensch, der sich selbst hasst. Ich hasse meine Ängste. Ich hasse mein Aussehen. Ich hasse meine Figur. Auch, wenn ich immer wieder daran arbeite. Ich hasse es, zu scheitern. Ich hasse es, wenn ich inkonsequent bin. Ich hasse es, wenn ich Panik bekomme. Ich hasse meine Depressionen, ich hasse Schlafmangel. Um alles aufzuzählen, reicht die Zeit nicht.

Natürlich gibt es auch Dinge, für die ich dankbar bin oder die ich liebe. Aber nicht an mir… Aktuell zumindest nicht. Doch – für meine körperliche Gesundheit bin ich dankbar. Aber das war es auch schon. Für den Moment…

 

Aber warum habe ich Ängste, Depressionen und Panik?

Meine Ängste, Depressionen und auch die Panik kommen von meinem Selbsthass und weil ich unter heftigsten Krankheitsängsten leide. Diese waren wohl auch der Auslöser meiner kompletten Angst „Karriere“. Ich habe die Diagnose „schwere Depressionen“ statt Angst- und Panikattacken von meinem Arzt diagnostiziert bekommen. Er wusste wohl zuerst, was wirklich los ist. Meine Therapeuten haben mir zig Diagnosen an den Kopf geworfen. Generalisierte Angststörung, Panikstörung, soziale Phobie, etc. Aber ich habe tatsächlich schwere Depressionen. Diese eben daraus resultieren, dass ich mich selbst hasse. Angst vor Krankheiten bekam ich nach und nach. Den Höhepunkt hatte ich, als ich meine Ausbildung zur Arzthelferin absolvierte. Ich kam mit Krankheiten in Verbindung, die sich kein Mensch wünscht. Zudem lernte ich den Körper kennen und was es sein könnte, wenn es hier und da mal weh tut. Dr. Google hat das Nötigste ebenfalls dazu beigetragen und ein netter Assistenzarzt vor Jahren in einem Krankenhaus. Das hat sich dann alles so in meinem Kopf manifestiert, dass es von Monat zu Monat immer schlimmer wurde.

 

Die echte, wirkliche Problematik meiner Psyche

Mir wurde erst vor Kurzem bewusst, dass das meine echte und wirkliche Problematik ist. Aber – wie arbeite ich an meinen Krankheitsängsten, die eben trotzdem ab und an noch zu Panikattacken führen? Wie arbeite ich an meinem Selbsthass, der ständig dazu führt, dass ich irgendwas an mir ändern will aber nicht kann? Wie arbeite ich an meinen Depressionen, die durch die beiden Probleme verstärkt ab und an wieder da sind?

 

Müde

 

Wie geht es mir aktuell?

Ich lebe! Aber wie man auf dem Bild sehen kann – es geht mir nicht gut. Ich bin dankbar für meine Familie, für mein Leben, für unsere Tiere, für meine Bekannten die mich mögen wie ich bin, für jeden Tag ohne Panik. Die letzten Wochen haben mir nicht gut getan. Aber sie haben mich zum Nachdenken und auch zum Reden gebracht. Und nur durch diese Gespräche wurde mir bewusst, was wirklich mit mir los ist. Meine Mum dachte schon, ich wäre ihr böse. Aber nein, das bin ich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich bin ihr dankbar, dass sie mit mir darüber geredet hat und ich nun richtig an mir arbeiten kann.

 

Womit werde ich arbeiten?

Da mir Selbsthilfebücher wirklich geholfen haben, habe ich mich auf die Suche gemacht. Ich wurde auch fündig. Aktuell lese ich einen Ratgeber, wie ich meine Krankheitsängste in den Griff bekommen kann. Zudem höre ich zwischendurch Hörbücher und auch Affirmationen zum Thema „Selbstliebe“ und „Selbstakzeptanz“. Ich werde aufhören, mich zu quälen oder mit anderen zu vergleichen. Ich werde wieder regelmäßig Sport treiben, spazieren gehen und Yoga praktizieren. Ich werde mich aus einigen Gruppen entfernen, werde mich (wieder einmal) von manchen Menschen trennen und ich werde mir Ruhe gönnen die ich brauche. Und das ganz ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich werde lernen, mich zu akzeptieren und auch, dass eine Angst vor Krankheiten niemals vor einer Krankheit schützt. Und – das ich doch ganz okay bin, wie ich bin. Ja, auch das muss ich lernen 😉

 

Kampf gegen Depressionen

 

Ich würde mich freuen, wenn Du mich begleitest. Natürlich werde ich darüber ab und an hier schreiben. Ich werde auch schreiben, wie sich mein Selbsthass anfühlt oder wie sich meine Krankheitsängste äußern. Auch, wie ich mich fühle, wenn die Depression akut ist. Falls es Dich nicht triggert, bist Du auf jeden Fall herzlich Willkommen.

Auch auf Instagram oder Facebook versteht sich – ich habe eine Seite auf Facebook, passend zu meinen Ängsten, der Panik und den Depressionen. Falls Du Tipps für mich hast (alles, nur bitte keine Therapievorschläge denn die hat es nur schlimmer gemacht), kannst Du sie mir gerne schreiben. Ich würde mich wirklich freuen. Allerdings werde ich mich nicht dauerhaft damit beschäftigen, da dies eher schadet. Ab und an darüber reden ja, dauerhaft und ständig damit beschäftigen ist pures Gift für die Psyche. Ich werde mich auch nicht darin Suhlen oder so.

Der Kampf geht weiter…

 

Deine Yvonne