Gibt es sowas wie ein Schicksal?

Ist eigentlich alles was wir machen und alles, was wir sind auf irgendeine Art und Weise vorbestimmt? Und wenn ja…warum haben es die einen leichter als die anderen? Wieso müssen manche Menschen jeden Tag kämpfen und anderen fliegt alles zu, als wären sie im Schlaraffenland? Wieso gibt es Familien, die eine Tragödie nach der anderen ertragen müssen und wieso gibt es Familien, denen nie was passiert? Wieso passiert so viel bei Menschen, die sich lieben und schätzen und bei denen, denen alles egal ist, ist einfach alles perfekt? Mir ist Liebe und Zusammenhalt natürlich wichtiger, als ein perfektes Leben aber es wäre doch mal schön, wenn es uns auch mal gut gehen könnte. Wenn nicht immer irgendwas dazwischen kommt und uns den Boden unter den Füßen wegziehen muss… Jeder Tag ist ein Kampf. Ein Kampf ums Überleben. Allerdings würde ich jedem von uns wünschen, leben zu dürfen. 

Das Leben soll man doch genießen…

Viele behaupten, dass man das Leben genießen soll. Man solle positiv denken und man würde das Positive somit anziehen. Gut – ich habe es versucht. Ich bin sogar jetzt noch dabei aber irgendwas muss ich wohl falsch machen denn dieses „Schlimmer geht immer!“ haben wir dieses Jahr. Das Schlimmste seit 12 Jahren ist im Februar passiert. Davon nicht erholt, kommt ständig was dazu. Okay – davon kann man sich nicht erholen. Doch man kann versuchen, zu leben. Vom Leben mitnehmen, was möglich ist. Nicht nur für sich selbst sondern für alle. Vor allem für die, die leider schon gehen mussten. Allerdings haben sie sich immer um uns gekümmert und haben für uns gelebt. Wenn man aufgibt, gibt man auch die Menschen auf, die einen aus vollem Herzen geliebt haben und auch noch lieben. Dann kann man vielleicht mal wieder lachen oder denkt mal an was anderes (man versucht es zumindest) und BÄM – das nächste Problem steht vor der Tür. Mit voll gepackten Koffern. Also gehen wir es an…

Den Kopf in den Sand stecken…

Hat man dann vielleicht einen Ansatz für das nächste Problem gefunden, es verabschiedet sich langsam, man denkt, wieder etwas durchatmen zu kommen, steht wieder das nächste Problem da. Aber nicht nur vor der Tür. nein! Es hat die Tür einfach eingerissen. Dann steht man mit dem Problem vor den Trümmern und muss schauen, wie man diese Trümmer wieder aufgebaut bekommt. Und danach kommt ein Problem, was wieder mit mehreren Koffern vor der Tür steht. Manchmal würde ich wirklich gerne den Kopf in den Sand stecken. Oder einfach mal wieder zu den netten Pillen greifen, die mir ein Gefühl geben, in Watte gepackt zu sein. Dann fühle ich mich nicht so verletzlich und ängstlich. Aber um mich geht es nicht einmal. Ich mache mir eher Sorgen um die Menschen, die ich liebe.

Ich spinne oft genug…

Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass ich eine Angststörung mit Panikattacken und eine Depression habe. Laut Psychologin kommt noch einiges dazu wie zum Beispiel PTBS aber naja – damit kann ich leben. ich kann zwar nicht in den Urlaub fahren (könnte ich auch so nicht, denn es wäre finanziell momentan einfach nicht möglich) oder ich kann mich auch nicht einfach so ins Auto setzen und mit zu Freunden fahren oder so. Aber wisst Ihr was? Das wird immer mehr zu einer Nebensache. Ich bin froh, dass ich nicht mehr so oft spinne, wie früher aber ich spinne noch oft genug und habe dann Angst davor, sterben zu müssen. Doch was ist noch schlimmer, als selbst sterben zu müssen? Richtig – die Menschen sterben zu sehen, die man liebt. Oder die Menschen traurig zu sehen, die man liebt. Oder die Menschen, die man liebt, verzweifelt zu sehen. Das ist grausam. Ganz schlimm ist es für mich, weil ich nichts tun kann…

Sich hilflos fühlen ist echt übel…

Ihr kennt das sicherlich auch – Ihr würdet gerne helfen und Ihr könnt nicht. Das kann verschiedene Gründe haben. Aber dieses Gefühl ist grausam. Wenn mal hilflos mit anschauen muss, was um einen herum passiert und man (wenn ich man schreibe, meine ich mich) fast ohnmächtig wird, weil man nichts aber auch wirklich nichts tun kann. Ich kann meine Hilfe anbieten. Diese begrenzt sich aber auf unser Zuhause. Ich kann durch meine Ängste nicht weg. Ja, ich sollte daran wieder arbeiten. Doch dafür brauche ich momentan etwas Zeit. Mich hat einiges ganz schön zurückgeschlagen und mein Kampf bleibt ein Kampf. Aber ich kämpfe! Vor allem für die Menschen, die mich lieben oder geleibt haben (obwohl ich weiß, dass sie mich immer lieben werden…).

Zuckerschlecken? Nicht bei uns!

Ich sag ja – es gibt Menschen, denen geht es so, als wären sie ihr Leben lang im Schlaraffenland. Und dann gibt es uns. Eigentlich sind wir reich. Reich an liebe und reich an den Menschen, die uns lieben. Doch das Schicksal meint es oft nicht gut mit uns und das ist nicht fair. Das Schicksal ist gut zu den übelsten Menschen. Aber zu Menschen, die keiner Seele was antun können, ist das Schicksal echt ab und an sehr unfair. Arschtritte ohne Ende können wir verbuchen und trotzdem wird weitergemacht. Es bleibt ja nichts anderes übrig. Ich bewundere allerdings einige Personen aus meiner Familie, die immer weitermachen. Ich sag mal so… Meine Mama ist wie ein Löwe. Sie kämpft bis zur Erschöpfung für die Familie. Doch ich habe Angst vor dieser Erschöpfung und würde wirklich gerne mehr tun oder ihr Sorgen abnehmen. Ihr Verantwortung abnehmen. Doch durch meine Psyche ist es schon schwer, die Verantwortung für mich selbst tragen zu müssen. Es reicht mir aber langsam. Ich will keine Pillen nehmen, die mir das Gefühl geben, in Watte gepackt zu sein. Ich will ich sein und ich will meiner Familie helfen können. Ich möchte nicht immer um Hilfe fragen…ich möchte meine Hand reichen und helfen. Und dafür muss mein Kopf endlich mal die Schnauze halten und das machen, was ICH will und nicht, was er will.

Positive Gedanken…

Ich weiß nicht so recht, was ich von manchen Dingen halten soll. Positiv denken tut mir gut. Doch mein Problem ist, dass dann wieder was kommt. Es ist wie eine Prüfung für uns alle. Positive Gedanken sollen positive Dinge anziehen. Das Gesetz der Anziehung oder Murpheys Law. Gut…dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür und bitte nicht nur jetzt, sondern für die nächsten 80 Jahre bitte (so hat meine Tochter auch was davon)!

Zeit für Veränderungen!

Ich versuche wie gesagt schon länger an mir zu arbeiten, damit ich vielleicht auch mal helfen statt kann statt nur zu zuschauen. Allerdings wird jetzt wirklich zeit, etwas zu tun. Den Hintern hoch zu bekommen. Konfrontation! Ich weiß, dass das alles nicht einfach wird aber es ist wirklich zeit für Veränderungen. Nicht nur denken, sondern auch tun. Nicht nur jammern, sondern dagegen angehen.

Wir haben alle nur ein Leben. Wir sollten aber nicht nur an uns denken sondern vielmehr an die Menschen, die uns von ganzem Herzen lieben, die wir von ganzem Herzen lieben und genau für die Menschen sollten wir an uns arbeiten. Wir wollen doch, dass wir diese Menschen noch lange in unserem Leben haben dürfen, oder?

I love you forever! We fight together until we go down! 

 

Eure Frozen