Das Leid mit der Angst

Das Leid mit der Angst – ja, man kann es tatsächlich Leid nennen denn ich leide. Klar, in manchen Situationen lernt man, irgendwie damit zu leben. Wenn die Herzneurose aber dermaßen kickt, dass man sich danach wieder fühlt, als steht man ganz am Anfang der Angst und als wüsste man absolut nicht, wie man damit umzugehen hat, fängt das Leiden wieder an. Die Angst vor der Angst spukt im Kopf rum und ständig kommt der Gedanke hoch: „Was wäre wenn…?“ Obwohl ich ganz genau weiß, dass das falsche Gedanken sind, kommen sie ganz automatisch und ich schaffe es einfach nicht, diese Gedanken einfach zur Seite zu schieben.

Das Leid mit der Angst macht mich so wahnsinnig, dass ich absolut nicht mehr genießen kann, wenn ich alleine bin und mal Zeit für mich selbst hätte. Nein – mir geht dann ständig durch denn Kopf: „Was ist, wenn mir dann was passiert und keiner ist da?“ oder „Was ist, wenn ich wieder so schreckliche Herzrasen bekomme und die eben nicht von der Angst kommen – ich vielleicht was Ernstes habe?“

Das sind schreckliche Gedanken und die kann ich nicht steuern oder abschalten. Ich finde es interessant, dass es Menschen gibt, mit denen man bestimmte Dinge abspricht, diese sagen, dass man das hin bekommt und am Ende doch von mir Dinge verlangen, die ich wegen der Panik nicht kann. Als könnte ich einfach einen Schakter drücken und alles ist „normal“. Sorry – ich bin leider nicht so ganz normal. Vielleicht normaler, als manch andere Menschen aber eben nicht richtig normal. Ich könnte sagen, ich bin nicht ganz dicht oder so. Aber das trifft eher auf bestimmte Synapsen in meinem Hirn zu. Nicht auf mich persönlich denn ich weiß ja eigentlich, dass das alles Bullshit ist.

Doch wenn die Angst dann kommt, ist es vorbei mit der rationalen Denkweise. Die ist dann weg. Finito – Au revoir – Ade – Ciao Bella. Einfach weg und mein Kopf feiert die Kirmes seines Lebens bei der ich leider keinen Spaß empfinden darf, sondern Leid. Mein Körper reagiert so verflucht schnell auf meinen Kopf, dass dann alles am Durchdrehen ist. Kleines Beispiel: Meine Eltern fahren weg, Mann und Tochter sind arbeiten, Bruder und Schwägerin sind nicht in der Nähe und ich fühle mich schrecklich alleine. Nein, ich kann es nich genießen. Mich hinsetzen, ein Buch lesen und entspannen. ich stehe Tage vorher schon unter Strom. Bekomme Beschwerden, als bekäme ich eine Magen-Darm-Grippe. Ich bin so nervös, dass ich schreckhaft as f**k bin. Meine Gedanken kreisen nur darum, dass ich alleine bin und um dieses blöde „Was wäre wenn…“

Das Leid mit der Angst ist ein dauerhaftes Leiden für mich und für alle um mich herum. Ich gönne jedem das schönste Leben, hätte aber gerne alle immer um mich herum. Sicherheit – das ist es, was man als Angst- und Panikmensch benötigt aber die kann man eben nicht immer haben. Ich kann mich vielleicht in bestimmten Situationen sicher fühlen aber wirklich Sicher ist man eigentlich nie. Ja, das ist mir auch bewusst. Aber sag das mal meinem Kopf und diesen seltsamen Synapsen… Die möchten das alles nicht verstehen oder die hören einfach nicht zu.

Nun heißt es für mich, dass der Kampf einfach weitergeht. Naja – aufgehört hat er ja bis jetzt noch nie aber es wurde ab und an etwas besser und im Kopf ruhiger. Dahin möchte ich wieder kommen. Das ist mein erstes Ziel. Danach schauen wir weiter…

Mein Leben mit Angst und Panik – Ich würde mich freuen, wenn Du mir und meinem Blog folgen und mich auf meinem Weg begleiten wirst. Falls Du magst, hör doch auch mal in meinen Podcast „Lebst Du schon oder stirbst Du noch“ rein.

Deine Yvonne