Irre glücklich von Jenny Lawson – Buchrezension –

„Ein unfassbares Überlebenstraining für depressive Zeiten“ – so steht es mit als Untertitel auf dem Buch. Depressive Zeiten…ja, damit kenne ich mich recht gut aus. Mal mehr und mal weniger durchlebe ich diese Zeiten und es ist einem dann kaum danach, zu lachen oder Spaß zu haben. Eigentlich möchte ich in dieser Zeit im Bett liegen, mir die Decke über den Kopf ziehen, nichts sehen oder hören und vor allem nichts müssen müssen… Dieses „Du musst aber“, ist für mich ganz schrecklich und deprimiert mich gerade noch einmal eine Portion mehr. Für andere hört sich das vielleicht eher so an, als würde man nicht wollen. Aber so ist es nicht. Ich habe selbst schwer damit zu kämpfen gehabt um zu verstehen, was da mit mir los ist. Aber es gibt da einige Dinge, die ich als Seelenbalsam bezeichne. Darunter fallen auch einige Bücher. Lesen entspannt und es gibt mir das Gefühl, dass ich mich damit wieder etwas auflade. 

Vor allem, wenn die Bücher witzig geschrieben haben aber dennoch eine bestimmte Botschaft mitbringen.

Irre glücklich… und das in depressiven Zeiten? Wie soll das bitte gehen? Aus dem Grund musste ich dieses Buch einfach lesen und ich muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht. Ich blättere neue Bücher immer erst durch, bevor ich anfange zu lesen. Selbst was mir da ins Auge gefallen ist, hat mich ab und an zum Grinsen gebracht. „Well done!“ – habe ich mir gedacht und fing an zu lesen…

Auf ihre unnachahmlich liebenswürdige und verrückte Art beschreibt Jenny Lawson ihren Kampf mit Depressionen und Angststörungen. Indem sie »Ja« zu absurden Möglichkeiten sagt und so alltägliche Momente wundervoll macht, findet sie ihre ganz persönliche Waffe gegen die Krankheit. Ja zu der Liebe zu einem ausgestopften Waschbären, ja zu einer Australienreise, obwohl es sie oft überfordert, auch nur das Haus zu verlassen, ja zu Voodoo-Vaginas, Ponys im Flugzeug und mitternächtlichen Katzenrodeos. In den dunklen Stunden zehrt sie von diesen Erinnerungen – eine Einstellung, die ihr Leben gerettet hat. Mit unendlich viel Humor, Mut und Ehrlichkeit will die Autorin zeigen, dass wir nicht allein sind, und uns die Stärke geben, trotz Depressionen das Leben auszukosten.

Normal ist es so, dass wenn ich ein Selbsthilfebuch oder ein Buch einer Betroffenen Person lese, dass es dann kaum was zum Lachen gibt. Regulär wird recht stumpf beschrieben, wie es so ist, wenn man unter Depressionen oder einer Angststörung leidet. „Ähm…Hallo? Ich weiß, wie das ist?!? ich habe selbst mit der Problematik zu kämpfen. Dann musst Du mir nicht noch erzählen, wie das dann eben so ist…hmpf!“ – habe ich mir schon recht oft gedacht.

Doch bei diesem Buch ist einfach alles anders. Hier habe ich richtig Spaß und Freude beim Lesen. Ich musste tatsächlich oft sehr laut lachen. Natürlich gibt es auch ernste Passagen und es berührt mich dann auch, weil ich selbst genau weiß, was dort beschrieben wird. Aber dieses Buch muss man einfach haben. Es sticht aus der Masse heraus und ist bis jetzt einfach total anders (im positiven Sinne) als alles, was ich bisher zum Thema Depression und Angsterkrankung gelesen habe.

Danke, Jenny Lawson für das wirklich tolle Buch!

 

Eure Frozen