Manchmal muss man loslassen…

Loslassen ist schwer. Sei es Menschen die man mag oder sogar liebt, Dinge, die man vielleicht mit der Zeit angesammelt hat oder das geliebte Haustier, was verstorben ist. Es geht beim Loslassen natürlich nicht nur um Verstorbene sondern eher darum, dass man Gefühle und Erinnerungen mit den Menschen, Tieren oder auch Dingen verbindet und man sich dementsprechend fühlt. Oft kommen Schuldgefühle mit ins Spiel oder die Gedanken, ob man vielleicht was anders hätte machen sollen/können. Vielleicht denk man auch darüber nach, weil man eine berufliche oder evtl. sogar private Möglichkeit nicht wahrgenommen hat. Diese Gedanken können wirklich schwer auf der Seele liegen. Dann wird es wirklich Zeit, loszulassen. 

Mit fällt das Loslassen extrem schwer… Warum ist das so?

Loslassen ist ein Abschied. Das, was danach kommt ist es, was mir so Angst macht. Ich habe Angst vor der inneren Leere. Vor dem Vergessen. Ich kann sehr schlecht mit der Vergangenheit abschließen. Auch bei Freundschaften ist es so, dass ich extrem lange Menschen nachtrauere (die ich sehr gemocht habe – egal, was sie mir angetan haben). Bei einem drastischerem Verlust, also wenn ein geliebter Mensch verstirbt, ist das alles noch viel schlimmer. Ich versuche krampfhaft nach Gerüchen zu suchen, die ich von diesen Menschen her kenne. Oder nach Gewohnheiten, Geschmäcker, Liedern etc. Allerdings ist es dann manchmal sogar so, dass ich auf bestimmte Erinnerungen (Musik ist da ein ganz großer Triggerpunkt) panisch reagiere. Die Erinnerungen kommen unbewusst hoch und der Kopf läuft auf Hochtouren.

Gibt es Folgen, wenn ich nicht loslassen kann?

Es gibt sogar einige Folgen. Wenn ich mit bestimmten Situationen nicht abschließen kann, schade ich nur meiner seelischen Gesundheit. Das geht an die Psyche und zwar so, dass es am Ende zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die negativen Folgen des Nicht-Loslassens können sich in Schlafstörungen, Aufmerksamkeitsdefiziten, Depressionen, Panikattacken, innerer Anspannung und psychosomatischen Beschwerden manifestieren. Alleine schon aus den Gründen sollte jeder recht fix anfangen, loszulassen.

Loslassen geht nicht von jetzt auf gleich…

Loslassen ist nicht einfach und es geht auch nicht von jetzt auf gleich. Nein, eigentlich ist es sogar ein sehr langwieriger Prozess. Manchmal dauert er Wochen, manchmal Monate und manchmal sogar Jahre. Jedoch ist der erste Schritt damit getan, wenn man sich bewusst geworden ist, dass man ein Problem hat. Ich rede jetzt einfach mal von mir. Ich muss mir bewusst werden, was mich belastet und das, mit all seinen negativen Konsequenzen, die ich eben schon aufgezählt habe. Dann muss ich meine Ängste analysieren. Welche Ängste habe ich, warum habe ich sie und was kann ich dagegen tun. Habe ich vielleicht sogar Angst, vor einer bestimmten Folge? Meistens ist es so, dass man nach der Analyse feststellen kann, das die meisten Ängste unbegründet sind. Dann denke ich darüber nach, was das Loslassen für gute Auswirkungen für mich haben kann. Egal, ob es meine Gesundheit, meine Psyche, meinen Alltag etc. betrifft. Es fällt vielleicht schwer in solchen Momenten an was Positives zu denken, jedoch ist es gerade dann wichtig. Dann muss ich lernen, die aktuelle Situation zu akzeptieren. Wenn die Akzeptanz da ist, bin ich auch bereit, loszulassen.

Es läuft eben nicht immer alles nach Plan oder so, wie ich es gerne hätte

Das Leben ist eben kein Ponyhof. Das habe ich schon so oft geschrieben. Nur ist es in solchen Situationen eher schwieriger zu verstehen. Darum sollte man sich immer bewusst sein, dass nicht immer alles nach Plan läuft oder so, wie man es gerne hätte. Doch den Kopf in den Sand stecken, hilft überhaupt nicht. Dann lieber lernen, wie man mit der Situation umgehen kann und die beste Art und Weise ist – Das Loslassen. Es ist schwer, es wird schwer sein und auch dauern aber es lohnt sich. Erinnerungen bleiben ja bestehen. Doch man darf nicht in der Vergangenheit hängen bleiben sondern man sollte im Heute leben.

 

 

Eure Yvonne