Ist Selbstliebe das Gleiche wie Arroganz?
Ich befasse mich mittlerweile ja viel mit Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Ich mache mir aber auch Gedanken darüber, ob Selbstliebe das Gleiche ist, wie Arroganz. Wie oft hört oder liest man: „Person XY ist aber ganz schön selbstverliebt!“ oder „Person XY ist wahnsinnig von sich überzeigt!“ Dann gibt es noch solche Sprüche wie: „Ich hätte gerne das Selbstwertgefühl von Person XY!“ Meistens werden diese Sätze leider mit einem negativen Unterton gesagt/geschrieben. Da stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob Selbstliebe das Gleiche ist, wie Arroganz.
Selbstbewusstsein wird oft missverstanden
Damals war es so, dass ich selbstbewusster war, als ich es heute bin. Da hielten mich einige auch für arrogant. Doch ich habe nicht jeden an mich ran gelassen und eigentlich sehr gut damit gelebt. Hat sich dann aber jemand die Mühe gegeben, mich etwas näher kennen zu lernen, bekam ich immer gesagt, dass ich ja gar nicht so bin, wie sie immer dachten. So schnell kann man sich täuschen. Ich habe aber auch schon Selbstbewusstsein mich einer Art Arroganz oder Egoismus verwechselt. Muss ich wirklich zugeben. So ist es aber nicht. Ich habe eine tollen Spruch gelesen, der absolut dazu passt:
Wer sich selbst nicht auf die rechte Art liebt, kann auch andere nicht lieben. Denn die rechte Liebe zu sich ist auch das natürliche Gutsein zu anderen. Selbstliebe ist also nicht Ichsucht, sondern Gutsein. — Musil
Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nicht lieben…
Ich habe auch schon oft gelesen, dass man niemand anderen lieben kann, wenn man sich selbst nicht liebt. Aber so wirklich stimmt das nicht. ich mag mich ja nicht wirklich. Das ist kein Geheimnis. Aber ich liebe meine Familie aus tiefstem Herzen und würde alles für sie tun.
Es heißt aber auch, dass wenn man sich selbst wirklich liebt, dass man dies ausstrahlt. Durch diese Ausstrahlung tritt man anderen Menschen ganz anders gegenüber, als wenn man sich selbst nicht mag. Eben auch viel selbstbewusster statt als das, wie man sich selbst sieht.
An seinem Selbstbewusstsein kann man arbeiten
Ich bin zum Beispiel momentan ganz aktuell dabei neu zu lernen, mich selbst zu mögen, wie ich bin. Ich denke, dass ich mit diesem „mögen“ schon einen gutem, ersten Schritt gehe. Zur Selbstliebe komme ich dann eben etwas später. Ich muss ja nicht gleich vor lauter Selbstliebe in Ohnmacht fallen, wenn ich mich in einem Spiegel sehe 😉
Ich liebe mich – Eine Spiegelübung…
Da ich über das Thema auch einmal mit einem Psychologen gesprochen habe, hat er mir den Tipp gegeben, mich vor einen Spiegel zu stellen und mir selbst zu sagen, dass ich mich liebe. Yvonne, ich liebe Dich! Ich muss zugeben – das ist nicht wirklich mein Ding aber es soll helfen. Auch hier habe ich es mit der abgespeckten Version versucht. Ich stehe vor dem Spiegel und sage mir, dass ich doch ganz okay bin, wie ich bin. Und ja, das hilft sogar schon. Vielleicht kann ich ja wirklich irgendwann mal sagen: „Yvonne, ich liebe Dich!“
Dankbarkeit, Akzeptanz und aus sich achten ist wichtig!
Wenn man sich gehen lässt, kann man sich nicht selbst lieben. Ich achte auf mein Aussehen (auch, wenn es oberflächlich ist – ich mache es aber nur für mich und nicht für andere) und kümmere mich um mich. Ich bewege mich, ich esse gesund, ich sündige auch mal und gönne mir Seelenfutter. Ich nehme mir Zeit zum Duschen und für die Körperpflege und lerne auch, dass ich mich nicht nur mit einem Schwamm waschen muss, sondern mich auch selbst mit meinen Händen waschen kann 😉 Ich bin dankbar für alles, was ich habe (es geht hier nicht um die materiellen Dinge) und ich akzeptiere, dass ich endlich bin. Ich akzeptiere, dass ich eben ich bin. Ich akzeptiere, dass andere Menschen eben anders sind (was ja auch gut so ist…wäre sonst wirklich langweilig).
Es ist nicht einfach aber es hilft…
Egal, ob es die Dankbarkeit, die Akzeptanz oder eben die Selbstannahme ist… Es ist nicht einfach. Hier ist es, wie in der Schule. Die Übung macht den Meister. Man muss einfach nur dran bleiben und sollte nicht direkt das Handtuch werfen, wenn es mal nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte. Man hat auch mal schlechte Tage, die einen vielleicht auch mal extrem zurückwerfen können. Aber es gibt immer wieder bessere Tage.
Jeder Tag ist eine neue Chance!
Eure Yvonne