Es war einmal ein Weihnachtsmarkt…
Es war einmal ein Weihnachtsmarkt. Auf diesen hat man sich die ganze Zeit gefreut. Die hübschen, geschmückten Buden, aus denen der weihnachtliche Duft strömt und das Ambiente in der ganzen Stadt. Eine kleine Kreisstadt im Westerwald. Die Vereine und Händler waren vertreten und in der ersten und dritten Adventswoche gab es einen wunderschönen Krammarkt. Man hat sich mit Freunden und Kollegen gerne dort getroffen und viel Zeit miteinander verbracht. Es war einmal ein Weihnachtsmarkt, der leider nur noch in der Erinnerung so wunderschön bleiben darf denn dieser hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Meiner Meinung nach so arg, dass es sich für viele nicht mehr lohnt, hin zu gehen.
Aus dem schönen Weihnachtsmarkt wurde eine Winterwelt und nun folgte der Weihnachtstreff…
Der Weihnachtsmarkt, wie ich ihn kannte und liebte, gibt es leider nicht mehr. Der, zu dem wir Kollegen geschlossen in der Mittagspause zum Quatschen und Punsch (alkoholfrei) oder Kakao trinken gegangen sind. Der, zu dem mein Chef uns alle Samstags zum Mittagessen eingeladen hat. Der, auf dem es Dampfnudeln mit Vanillesauce, eine Pilzpfanne mit Knoblauchsauce, tolle gebastelte Dinge, Handschuhe, Mützen, Schals, Weihnachtskarten, mehrere Glühweinstände, Kräuterbonbons und vieles vieles mehr gab. Zweimal in der Adventszeit einen großen Krammarkt in der ganzen Stadt geboten wurde. Man sein Geld gerne dort gelassen hat – Den gibt es nicht mehr. Daraus wurde erst einmal eine Winterwelt. Das war schon nicht mehr das Feeling, was wir alle bei einem Weihnachtsmarkt hatten aber er war soweit okay und man hatte noch etwas Spaß mit Freunden dort. Aber das, was jetzt daraus geworden ist, ist einfach nur ein Trauerspiel und das nicht nur für mich. Ich kenne genug Leute, für die es sich nicht einmal mehr lohnt, sich für diesen „Weihnachtstreff“ aus dem Haus zu bewegen. Das Geld ist auch an anderer Stelle besser aufgehoben denn das gibt man nicht dort aus, wo man keine Freunde, keinen Spaß und kein weihnachtliches Gefühl hat, oder?
Eine eigene (kritische) Meinung ist unerwünscht!
Es werden auf einer Seite zur Kreisstadt immer wieder tolle Bilder gepostet. Zu den Bildern muss ich sagen, dass sie wirklich wunderschön sind und auch im passendem Moment geschossen wurden. Zum Beispiel, wenn die Kinder den Adventskalender öffnen dürfen und zu diesem Zeitpunkt auch (logischerweise) mehr Besucher zum „Weihnachtstreff“ erscheinen. Denn die Kinder sind Grundschüler und werden von Eltern, Geschwistern etc. begleitet. So sieht alles aus, als wäre die Stadt schön gefüllt. Geht man aber zu einem anderen Zeitpunkt in die Stadt, ist sie einfach nur leer. Ich könnte im Bikini durch die Stadt laufen und es würde keiner bemerken. Die tolle Eisbahn ist so gut wie leer (meiner Meinung nach steht sie auch an einem falschen Platz aber wer fragt schon nach meiner Meinung?) und irgendeine Weihnachtsstimmung bekommt man hier leider nicht mehr.
Schreibe ich einen Kommentar unter die Bilder, dass es früher schöner war und es jetzt einfach nur ein Trauerspiel ist, kommt das Blut der Mitarbeiter der Stadt und der Verbandsgemeinde in Wallung. Denn nur diese haben darunter kommentiert.
Welch ein Schelm, der Böses denkt.
Zudem würde ich nicht richtig argumentieren etc. Bekomme aber selbst gesagt, dass ich mit meinem A… zuhause bleiben solle. Touché – Sehr nette Ausdrucksweise für eine Dame, die … lassen wir das. Auf das Niveau lasse ich mich nicht runter. Wenn die Argumente ausgehen, wurde mir dann gesagt, ich solle alles organisieren.
Dann kam, mir würde der Duft wohl fehlen und ich wäre eine Bloggerin, die blockt. Herzlichen Glückwunsch Herr XY. Sie haben mein Profil gefunden und ich habe Ihr Interesse geweckt. I love to entertain you. Sehr schlau und ich habe niemanden geblockt, es wurde mir einfach nur viel zu lächerlich, was sie an meinem netten Smilie bestimmt gesehen haben. In Ihrem Alter haben sie bestimmt einen VHS Kurs besucht – Wie spiele ich Rambo auf Facebook 😉
Noch ein toller Kommentar – Man solle nicht immer in der Vergangenheit leben und das wäre eine typische Facebookmentalität. Ja, was denn bitte? Meine Meinung sagen? Die sage ich jedem dort auch gerne nochmal ins Gesicht aber nicht auf dem „Weihnachtstreff“ (was für ein Wort – selbst die Rechtschreibprüfung kritisiert es – passt ja!)
Es ist schwierig, das ist mir klar!
Es gab aber auch einen netten Kommentar, der mich darauf hingewiesen hat, wie schwer es ist, das alles zu organisieren. Dass das alles viel Geld kostet etc. Das ist mir alles sehr wohl bewusst, was ich dann natürlich auch geschrieben habe. Aber meinen Mund lasse ich mir nicht verbieten und meine Meinung erst recht nicht. Dieser „Weihnachtstreff“ ist für diese Stadt ein wirkliches Trauerspiel. Und manche Mitarbeiter der Stadt sollten ihre Energie nicht verschwenden, indem sie versuchen, kritische Meinungen „schön zu reden“ sondern eher da rein, wie man vielleicht zu einem Weihnachtsmarkt kommen kann, wie er mal vor ca. 10-15 Jahren war. Also ich muss da noch jemanden ansprechen – 30 Jahre Zeitsprung muss ich nicht haben. So alt bin ich noch nicht, dass ich so einen großen Zeitsprung haben muss. Aber ich habe das Gefühl, dass viele der netten Mitarbeiter der Stadt den wunderschönen Weihnachtsmarkt inkl. Ambiente und auch dem weihnachtlichen Gefühl einfach verdrängt haben, um diesen Quatsch hier jetzt schön zu reden.
Weihnachtstreff ist was Einmaliges
„Weihnachtstreff“ ist eine Bezeichnung für ein kleines Beisammensein mit einem Glühwein für eine Gruppe oder für ein kleines Dorf, was sich keinen Weihnachtsmarkt leisten kann. Treff – Treffen… Das macht man mal aber lassen wir das. Das diese Kreisstadt nicht mit Mainz oder Köln mithalten kann wurde auch erwähnt. Soll sie ja nicht. Sie soll nur wieder dahin kommen, wo sie war und wo man gerne hin ist, sein Geld dort mit Spaß und Freude gelassen hat und wirklich das Gefühl hatte, dass Weihnachten bald vor der Türe steht. Der damalige Weihnachtsmarkt kam sogar so gut an, dass er ab und an bis in den Januar verlängert wurde aber naja, ich sag ja, das wurde wohl alles verdrängt und ich rede bestimmt nicht von Erbsensuppe und co.
Ich wünsche mir einen schönen Weihnachtsmarkt, wo man wieder gerne hingehen oder hinfahren kann. Mit leuchtenden Kinderaugen und Erwachsene, die sich mit Freunden gerne auch am Abend oder Wochenende treffen. Ein Weihnachtsmarkt, der durch die ganze Stadt geht. Aber dieser gehört wohl auch zu meiner Vergangenheit. Sehr sehr schade!
Es war einmal ein Weihnachtsmarkt…
Deine Yvonne
Und ich erwähne nochmal explizit, dass es meine eigene Meinung ist, die ich durch die deutsche Meinungsfreiheit äußern darf und mir garantiert nicht meinen Mund verbieten lasse! Weder hier, noch auf Facebook, noch real, falls sich doch mal jemand privat mit mir unterhalten möchte. Bilder wurden von Pixabay verwendet, was gestattet ist, da man ja keine schönen Bilder von diesem „Treff“ machen kann bzw. möchte 😉